Klasse GSb, GSf und GSh auf Theaterfahrt am 29.11.2024
Wer kennt das Buch „Momo“ unter uns LehrerInnen nicht? War es denn nicht so, dass wir dieses Buch in unserer Kindheit nicht mehr aus der Hand legen wollten und an einem langen Wochenende auf dem Sofa verschlungen haben? Ich erinnere mich noch gut an die Hauptfigur Momo in dieser Geschichte, die am Rande einer Stadt in der Ruine eines alten Theaters wohnt und den Menschen Zeit schenkt, indem sie ihnen gut zuhört, für sie da ist und sie damit glücklich macht. Doch dann tauchen unheimliche graue Herren in der Stadt auf, die den Menschen ihre Zeit stehlen. Am Ende gelingt es Momo, die Zeitdiebe zu vernichten und den Menschen ihre Lebenszeit und damit auch ihre Lebensfreude zurückzugeben.
Der heutige Theaterbesuch in Heidelberg mit der Aufführung „Momo“ war für uns als LehrerInnen gewiss eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit, zumindest was den Inhalt des Theaterstückes anging. Für unsere SchülerInnen sollte es ein kleiner Ausflug und eine willkommene Abwechslung vom Schulalltag in vorweihnachtlicher Zeit werden. Sicherlich sollte die Handlung dieses Bühnenstückes aber auch zum Nachdenken anregen.
So trafen sich die Klassen GSb, GSf und GSh mit ihren BegleiterInnen pünktlich am Bahnhof in St. Ilgen, um ihre Reise nach Heidelberg aufzunehmen. Doch leider mussten wir dort mit Schrecken feststellen, dass unser Zug zum Hauptbahnhof Heidelberg ausgefallen war und somit auch die Anschlussverbindung für uns nicht mehr in Frage kam. Nun hieß es also, schnell eine neue Zugverbindung zu finden, die uns doch noch pünktlich vor Aufführungsbeginn zum Theater befördern sollte. Würden wir das zeitlich noch schaffen? Mit drei Klassen, insgesamt waren wir ca. 70 Personen, war das gar nicht so einfach, denn in den frühen Morgenstunden sind Busse und Bahnen bekanntermaßen schon ziemlich voll. Uns Lehrerinnen kam dieses Ereignis zunächst wie eine Zitterpartie vor, aber die Lösung war recht schnell gefunden: Wir fuhren mit dem nächsten Zug gemeinsam bis zum Heidelberger Hauptbahnhof und teilten unsere Klassen schließlich so auf, dass wir mit zwei unterschiedlichen Buslinien zum Zielort fahren konnten. Am Haltepunkt angekommen, marschierte eine lange Kolonne aus SchülerInnen durch die Altstadt zum Theater. Dort angekommen, hatten wir tatsächlich noch ausreichend Zeit und die Kinder durften in Ruhe ihr Frühstück im Foyer einnehmen, um anschließend im Theaterraum frisch gestärkt Platz zu nehmen.
Dann begann endlich die Vorführung und schon nach geraumer Zeit konnte man in einigen Gesichtern der SchülerInnen sichtbar erkennen, dass sie von der Handlung, den Licht- und Projektionseffekten und den SchauspielerInnen berührt waren. Am Ende der Vorstellung sorgte die Hauptfigur Momo zum Gefallen unserer SchülerInnen dafür, dass die Menschen wieder Zufriedenheit und Freude erlangten.
Da wir nach der Vorführung noch Zeit hatten, bekamen die Kinder die Gelegenheit, noch ein bisschen auf dem nahegelegenen Spielplatz herumzutollen. Die Wippe, auf der sich eine ganze Schulklasse versammeln und Spaß haben konnte, fand bei unseren SchülerInnen besonders große Beliebtheit. Schließlich wurde es dann Zeit aufzubrechen und wir wanderten zügig durch die Hauptstraße in Heidelberg zum Altstadt-Bahnhof. Am liebsten wären wir natürlich auf den Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz abgebogen, dem Duft nach Vanille, Zimt und anderen Gewürzen folgend. Einen verpassten Zug wollten wir uns aber nach dem morgendlichen Vorfall nicht noch zusätzlich erlauben, deshalb trugen sich einige unserer SchülerInnen mit dem Gedanken, am Wochenende mit ihren Eltern einen Weihnachtsmarkt zu besuchen.
Rückblickend hatten wir eine schöne, etwas aufregende, aber gemeinsame Zeit verbracht. Im Sinne der Handlung, die wir gesehen hatten, war es genau das, was zufrieden und glücklich macht!